Hafssa El-Bouhamouchi, Religionswissenschaften, Alumna

Hafssa El-Bouhamouchi, 28 Jahre alt, studierte Religionswissenschaften in Hannover, Alumna. Foto: Valentin Paster

In der Förderung von Oktober 2014 – Dezember 2016

 „Dass ich Teil der ersten Aufnahmezeremonie des Studienwerks in Berlin sein durfte, werde ich nie vergessen. Das erste muslimische Studienwerk in Deutschland – das war ein echter Gänsehautmoment!“

Wie bist Du auf das Avicenna-Studienwerk aufmerksam geworden?

Meinen Bachelor habe ich in Geschichte und Islamwissenschaften in Münster absolviert. Zu der Zeit war ich sehr aktiv im dortigen Islamischen Hochschulverein. In dem Kontext haben wir eine Infoveranstaltung für das Avicenna-Studienwerk organisiert und so bin ich dann auch auf die Fördermöglichkeiten aufmerksam geworden. Aus einer Arbeiterfamilie kommend, kannte ich das Konzept von BAföG, aber mit Studienwerken habe ich mich nie auseinandergesetzt. Da ich einen Abiturnotenschnitt von 2,3 hatte, dachte ich, ich sei zu schlecht. Außerdem habe ich mir als Geisteswissenschaftlerin wenig Chancen auf eine Förderung ausgerechnet. Ich habe mich dann im letzten Semester meines Bachelors beworben und wurde für mein erstes Mastersemester in das Studienwerk aufgenommen.

Welche Erfahrungen hast du mit dem Studienwerk gemacht?

Anders als bei anderen Studienwerken, werden bei Avicenna nicht nur die Noten, sondern wirklich die persönlichen Beweggründe und Motivationen berücksichtigt. Ich war im ersten Avicenna-Stipendiaten:innen Jahrgang und das ist etwas sehr Besonderes. Die Aufnahmezeremonie in Berlin werde ich niemals vergessen: Es waren Minister:innen und Vertreter:innen der Mercator Stiftung anwesend und uns Stipendiat:innen war klar „Das hier ist etwas ganz Neues in Deutschland. Das hat historischen Charakter!“. Ein wirklich einmaliger Gänsehautmoment! Wir wurden aktiv in die Gestaltung des Studienwerks miteinbezogen und daraus konnte ich sehr viel mitnehmen. Es war von Anfang an deutlich, dass das Avicenna-Studienwerk wirklich für seine Stipendiat:innen da ist. Wenn ich heute sehe, wie das Avicenna-Team und das ganze Studienwerk gewachsen sind, bin ich stolz, dass ich quasi von Anfang an dabei war. Durch die Einführungswoche, gemeinsame Reisen, wie die Summer School in Andalusien und die Regionalgruppen, hatte unser Jahrgang eine sehr starke Bindung. Wir haben uns immer gefreut, wenn es die Gelegenheit gab, sich irgendwo in Deutschland wiederzusehen. Auch heute habe ich immer noch Kontakt zu vielen Stipendiat:innen, auch über meinen eigenen Jahrgang hinaus. Ich möchte dieses Netzwerk nicht missen!

Wie hat dich das Stipendium in deinem weiteren Lebenslauf beeinflusst?

Aktuell befinde ich mich für einen Studienaufenthalt in Südafrika und bekomme des Öfteren Anfragen von aktuellen Stipendiat:innen, wie das Leben und Studieren hier laufen. Es freut mich, dass die Beziehung zum Studienwerk nicht abreißt und ich als Alumna die neuen Jahrgänge unterstützen kann. Während meiner Förderung gab es immer wieder Dialogveranstaltungen mit jüdischen und christlichen Studienwerken. Für mich als Religionswissenschaftlerin war das die Möglichkeit, meine Studieninhalte diskutieren zu können und auch live zu erleben. Der Dialog blieb immer Schwerpunkt in meinen ehrenamtlichen Tätigkeiten, aber auch später in meinem Job. Nach meinem Studium habe ich als wissenschaftliche Mitarbeiterin beim Jüdisch-Islamischen Forum des Jüdischen Museums in Berlin gearbeitet. In meiner Arbeit habe ich von den Erfahrungen, die ich durch das Studienwerk gesammelt habe, profitiert. Darüber hinaus konnte ich durch die Kooperation zwischen dem Jüdischen Museum und Avicenna sowie dem jüdischen Studienwerk ELES die Verbindung in Form von Seminaren auch inhaltlich aufrechterhalten.

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