27. Juni 2021, Online
Gastfreundschaft drückt sich in jeder Kultur vielfältig aus. Insbesondere als Gast freut man sich über die warme Begegnung und Aufnahme. Umgekehrt ist es für Gastgeber:innen immer ein besonderer Moment, andere Menschen im eigenen Haus willkommen zu heißen. Was bedeutet Gastfreundschaft im religiösen Kontext? Wie wird der Umgang mit Gästen in den Heiligen Schriften der Abrahamitischen Religionen thematisiert? Im Rahmen des interreligiösen Projekts „Scriptural Reasoning“ kamen Stipendiat:innen der konfessionellen Werke – ELES, Cusanus, Villigst und Avicenna – am 27. Juni 2021 zu einem abschließenden Treffen zusammen und sprachen über „Abrahams Gastfreundschaft“. Gemeinsam suchten und lasen sie Textstellen aus der Thora, der Bibel und dem Koran. Besonders beeindruckt waren sie von der Tatsache, dass Gäste in den Heiligen Schriften im Sinne von „fremden Menschen“ erwähnt werden. Die Teilnehmenden waren sich darüber einig, dass es heute in Deutschland teilweise schwer vorstellbar wäre, fremde Personen einfach mal zu sich nach Hause einzuladen – auch wenn es eine schöne Geste ist. Der bereichernde Austausch inspirierte zu vielen neuen Perspektiven auf die Thematik und stimmte schon für künftige interreligiöse Runden ein.