20.-22. Mai 2022
Seine Gedichte hängen in Wohnzimmern, stehen auf Postkarten und inspirieren prominente Persönlichkeiten. Im Westen zählen seine Werke zu den meistverkauften Gedichten. Bezeichnet wird er als Mystiker, Sufi oder Poet – selten jedoch als Schüler des Koran und des Islam. Dschelaleddin Rumi, im 13. Jahrhundert im heutigen Afghanistan geboren, war ein persischer Gelehrter und Dichter. In den bekanntesten zeitgenössischen Übersetzungen seiner Werke im englisch- und deutschsprachigen Raum kommt Rumis expliziter Bezug zum Islam selten vor.
Vom 20.-22. Mai 2022 setzten wir uns im Rahmen der Veranstaltung „Zwischen den Zeilen verloren – Rumis Trennung vom Religiösen“ am Beispiel von Rumi kritisch mit dem Thema der Übersetzung von literarischen und religiösen Werken auseinander. Nach einer Einführung in das Leben und Wirken des großen muslimischen Dichters, diskutierten die Teilnehmenden mit der Gastreferentin Rowena Richter (Übersetzerin und Dolmetscherin) die Potenziale und Grenzen literarischer Übersetzung. Frank Lange (Islamwissenschaftler) gab einen spannenden Input mit konkreten Übersetzungen von Rumis Gedichten von Friedrich Rückert bis hin zu Coleman Barks. Die Veranstaltung rundeten wir mit einer gemeinsamen Lesung und Reflexion ausgewählter Gedichte, unter anderem aus dem Mathnawi, ab – geleitet von unserer Alumna Shirin Najdi.
Wir danken allen Referent:innen und Teilnehmenden für ihre bereichernden Beiträge und freuen uns auf weitere Rumi-Lesungen.